11.01.2009

Choucroute bien garnie avec krakowska smażona



Mein Beitrag zur französisch-polnischen Völkerverständigung. Wie ich hier bereits erzählte, kaufte Mitesserin vor ein paar Tagen in unserem Lieblingspolnischelebensmittelladen mit Hunger ein und brachte tütenweise verschiedene Krakauer, mild geräucherten Speck und Rippchen mit nach Hause.

"Ich will am Wochenende Sauerkraut mit Kartoffelpüree und viel Wurst und Speck!" sagte sie und riß die Einkaufstüten auf. "Ist das nicht toll? So viel Wurst?"
"Ohje," seufzte ich, sah auf mein über Weihnachten leicht gewachsenes Bäuchlein herab und warf erst einmal alle insoweit gefassten guten Vorsätze über Bord.

Schon als ich in der letzten Woche in Bollis wunderbarem Bolli's Kitchen-Blog Bilder von einem Choucroute garnie sah, dachte ich im Stillen, dass die Elsass-Variante eigentlich genauso gut wie unsere bisherige Lieblingsschmorkrautvariante (kapusta zasmazana) schmecken sollte. Ich sage "sollte", weil das Choucroute mit Beilagen, dass wir in der Gegend zwischen Elsass und Lothringen häufiger - und wir sind wirklich häufig dort - ausprobiert haben, fast immer total verkocht war. Auch bin ich der Meinung, dass, was Wurst im Allgemeinen angeht, kein Land der Welt Polen das Wasser reichen kann. Also orientierte ich mich an Bollis Rezept, passte aber die Garzeiten an und nahm, wie man auf dem Bild unten sehen kann, "richtige" Fleischwaren.



Zunächst setzte ich das Sauerkraut an. Das machte ich fast genauso wie Bolli. 1,5 kg Sauerkraut, 2 gute TL Salz, 3 große Zwiebeln (keine Gemüsezwiebeln), 2 Knoblauchzehen, ein halbes Dutzend Lorbeerblätter, die ich vorher einmal kurz unter heißes Wasser gehalten habe, ein Dutzend Wacholderbeeren, 2 bis 3 Pimentbeeren, rund 125 g Butter und ein Glas trockener Riesling. Und so sah das Ganze dann aus, bevor es für rund 60 Minuten - mit Deckel - bei 180°C Umluft in den Ofen ging.



Nach rund einer Stunde habe ich das Sauerkraut aus dem Ofen geholt, einmal kurz durchgerührt und die zerteilten Rippchen auf das Sauerkraut gelegt. Dann ging es - wieder mit Deckel - für 30 Minuten zurück in den Ofen.



Anschließend legte ich den Speck zu den Rippchen und packte alles -gedeckelt - für weitere 30 Minuten in den Ofen. Schließlich schmeckte ich das Sauerkraut noch einmal mit etwas Salz ab, legte die Würste ganz nach oben und gab alles für weitere 30 Minuten im Ofen.

Dazu gab es Kartoffelpüree - Salzkartoffeln kochen, mit Milch und Butter und etwas geriebener Muskatnuss zerstampfen - und den restlichen Riesling.
Vorher haben wir uns mit einem Gläschen Wódka Mut angetrunken und hinterher mit einem weiteren Gläschen Wódka - nämlich Wódka Żołądkowa Gorzka, was übersetzt soviel heißt wie "bitterer magenfreundlicher Wodka", und ein mit Likör versetzter Wodka ist, der nach Honig, Wacholder und, leicht, nach Orange, schmeckt - den Magen besänftigt. Na zdrowie!




Zutaten für ein Sauerkraut-Wochenende zu zweit

Sauerkraut und Garnierung:

- rd. 1,5 kg Sauerkraut (z.B. das erstaunlich gute
Aldi-Sauerkraut)
- 3 große Zwiebeln, grob gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen, verhauen
- 6 getrocknete Lorbeerblätter
- 12 Wacholderbeeren
- 2-3 Pimentbeeren
- 125 g Butter
- 1/8 l Riesling, trocken
- 2-3 TL Salz
- viel Rippchen, Speck, verschiedene Krakauer Würste

Kartoffelpüree pro Tag:

- 6 mittelgroße, mehlig kochende Kartoffeln
- ca. 100 ml Milch
- ordentlich Butter
- 1 Prise Muskatnuss, gerieben
- erforderlichenfalls 1 Prise Salz

4 Kommentare:

  1. Am Sauerkraut fehlt mir nur noch die gute Prise Zucker. Lecker und toll dokumentiert!

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  2. Danke für die Blumen! Zucker war in unserem Fall schon im Riesling,-) Übrigens: das tolle "Kochundbackoasen"-Bauernbrot hat es mir sehr angetan. Werde heute Abend direkt den Vorteig anfüttern.

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  3. Toll...ganz nach meinem Geschmack:)))

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  4. Da läuft das Wasser im Mund zusammen, wird bestimmt nachgekocht...

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Ich weiß, Captchas sind ätzend und schwer zu lesen...