Okay, ich gebe es zu. Ich liebe Küchenmesser! Deswegen benutze ich anstatt eines großen europäischen Kochmessers, das als Allzweckwaffe in Kombination mit einem kleinen Küchenmesser eigentlich fast alle in einer durchschnittlichen Heimküche anfallenden Arbeiten gut erledigen kann, lieber viele Spezialisten. Meist sind es Japaner, die mimosenhaft empfindlichen Fachidioten unter den Küchenmessern, die den Alltag und das Arbeitstempo in einer durchschnittlichen westlichen Restaurantküche wahrscheinlich nur ein paar Tage ohne Ausbrüche an der Schneide und verbogene oder abgebrochene Spitzen überleben und zeitaufwändig gepflegt werden wollen. Lieben tue ich sie gerade deswegen, auch wenn Mitesserin bei meinen sonntäglichen Schleiforgien die Augen verdreht.
"Du würdest sie sogar bei Mondschein unter einer Eiche schleifen, wenn die Dinger dadurch noch schärfer werden." sagt sie dann oft. Sie benutzt am liebsten ein uraltes kleines Gemüsemesser ungewisser Herkunft mit aufgespritzten und abgegrabbelten Plastikgriff, das für mein Empfinden völlig stumpf ist.
"Dann schneide ich mich wenigstens nicht." sagt sie immer, wenn ich ihr nahelege, ein richtiges Messer zu benutzen. Das man sich mit stumpfen Messern viel eher verletzt, weil man zuviel Kraft aufwenden muss, will sie nicht verstehen. Ebenso wenig, dass man nie genug Messer in der Küche haben kann.
"Noch eins?" seufzte sie daher resignierend, als der DHL-Mann vor ein paar Wochen ein Paket von einem Messerhändler zustellte.
Ich hatte bereits seit längerer Zeit mit einem klassischen japanischen Gemüsemesser im rechteckigen Tokio-Stil geliebäugelt und schließlich Anfang des Jahres ein Nakiri aus der 400er Serie von Kanetsune bestellt. Es hat eine Klingenlänge von 165 mm und wiegt 115 g. Die angeblich handgeschmiedete und nicht rostfreie Klinge ist aus wunderschön damaszenierten 21-lagigen Shirogami (Weißpapierstahl).
"Du würdest sie sogar bei Mondschein unter einer Eiche schleifen, wenn die Dinger dadurch noch schärfer werden." sagt sie dann oft. Sie benutzt am liebsten ein uraltes kleines Gemüsemesser ungewisser Herkunft mit aufgespritzten und abgegrabbelten Plastikgriff, das für mein Empfinden völlig stumpf ist.
"Dann schneide ich mich wenigstens nicht." sagt sie immer, wenn ich ihr nahelege, ein richtiges Messer zu benutzen. Das man sich mit stumpfen Messern viel eher verletzt, weil man zuviel Kraft aufwenden muss, will sie nicht verstehen. Ebenso wenig, dass man nie genug Messer in der Küche haben kann.
"Noch eins?" seufzte sie daher resignierend, als der DHL-Mann vor ein paar Wochen ein Paket von einem Messerhändler zustellte.
Ich hatte bereits seit längerer Zeit mit einem klassischen japanischen Gemüsemesser im rechteckigen Tokio-Stil geliebäugelt und schließlich Anfang des Jahres ein Nakiri aus der 400er Serie von Kanetsune bestellt. Es hat eine Klingenlänge von 165 mm und wiegt 115 g. Die angeblich handgeschmiedete und nicht rostfreie Klinge ist aus wunderschön damaszenierten 21-lagigen Shirogami (Weißpapierstahl).
Der Griff hat die traditionelle und nicht wirklich für Linkshänder geeignete Kastanienform (Griffquerschnitt) und ist aus dunkelrotem Sandelholz mit einer Zwinge aus Ebenholz.
Am Anfang war ich noch etwas skeptisch, ob mir 16,5 cm Klingenlänge wirklich reichen. Aber ich komme damit gut zurecht, und wie. Die dünne Klinge schneidet sauber, exakt und ohne jeden Kraftaufwand durch jedes Gemüse. Die Form der Klinge ist ideal für gerade Feinschnitte. Gleichmäßig feine Juliennes oder fast durchsichtige Gemüsescheiben fallen mir damit jedenfalls sehr viel leichter als mit einem großen Küchenmesser. Harte Gemüse wie Möhren, Sellerie oder Fenchel werden nicht gespalten, sondern wirklich geschnitten. An der leicht rauhen Klingenoberfläche saugt sich feuchtes Schneidgut nicht so leicht fest, was sehr angenehm ist. Auch die Standzeit scheint völlig in Ordnung zu sein, bis jetzt musste ich das Messer nur kurz abziehen, um damit wieder Unterarmhaare abrasieren zu können.
Da die Klinge aus unlegiertem Kohlenstoffstahl ist, bildet sich korrosionsbedingt je nach Schneidgut eine unterschiedlich gefärbte Patina (Zwiebeln färben z.B. braun, Knoblauch eher blau). Diese ließe sich zwar relativ einfach mit Stahlfix o.ä. entfernen, ich persönlich mag sie jedoch, gerade in Verbindung mit dem Damastmuster, das dadurch noch stärker hervortritt. Patina zeigt halt Charakter. Vor Rost braucht man bei den Nichtrostfreien nicht wirklich Angst zu haben, vorausgesetzt, das Messer wird nach Gebrauch abgewaschen und gut abgetrocknet.
Insgesamt ein schönes Messer, das seinen Preis von 64,- Euro locker wert ist.
Insgesamt ein schönes Messer, das seinen Preis von 64,- Euro locker wert ist.
Oh, oh, ich glaube, das ist nichts für mich. Ich möchte meine Finger behalten.
AntwortenLöschenKeine Sorge, das schneidet nur Gemüse,-)
AntwortenLöschenIch, ich, ich, ich hätte es gerne! Den Preis habe ich allerdings deutlich höher eingeschätzt.
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