17.03.2009

Zwiebelsuppe - Wer hat's erfunden?




Eigentlich ist mir die Antwort auf die umstrittene Frage, ob die Geburtsstätte der Zwiebelsuppe in Frankreich oder in der Toskana liegt, schnurzegal, solange die Suppe schmeckt. Soviel aber weiß ich, die Schweizer waren es nicht. Aber um eine Schublade zu finden: Diese Zwiebelsuppenversion hier ist eher eine italienische Carabaccia als eine französische Soupe à l'oignon gratinée.


Zubereitung:

Ganze Mandeln kurz blanchieren, damit sie sich leicht aus der Haut drücken lassen. Mit etwas grobem Salz im Mörser zerreiben. Mit dem Weinessig vermischen und zur Seite stellen.

Die Karotte und den oberen Teil einer Selleriestange in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden. Das Basilikum, falls nötig, säubern und zerzupfen.



Die Karotten- und Selleriewürfel, das Basilikum und die Zimtstange in einem großen Suppentopf mit einer Prise Salz in etwas Olivenöl dünsten. Nach ungefähr 5 Minuten die Zwiebeln und wieder etwas Salz dazugeben. Die Zwiebeln dürfen nicht braun werden. Nach 5 Minuten die Mandel-Essig-Mischung unterrühren und für weitere 5 Minuten dünsten.



Alles abdecken und auf kleiner Flamme rund 45 Minuten garen.

Die Zimtstange entnehmen. Temperatur erhöhen, die Brühe angießen, aufkochen lassen und für 15 Minuten verkochen. Hühnerbrühe ist mir am liebsten, eine gute Gemüsebrühe geht auch. Keinesfalls geht Instantbrühe, dann notfalls lieber klares Wasser und Salz nehmen, das ist allemal besser.

Die fertig gekochte Suppe mit Salz und etwas Essig abschmecken und in ofenfeste Suppentassen portionieren. Auf die Suppe getoastete Weißbrotscheiben legen und geriebenen Pecorino oder Parmesan oder Gruyère dazugeben. Was halt da ist, aber davon viel. Zurückhaltung ist hier wirklich fehl am Platz. Die Suppe wird für 5-10 Minuten bei 250°C direkt unter dem Ofengrill gratiniert.

Vor dem Servieren geben wir auf jede Portion für den Extrakick noch ein paar Tropfen von unserem besten Olivenöl und etwas gemahlenen Zimt.



Wer das Brot weglassen oder lediglich als Beilage essen will oder wem der Teil mit dem Ofen zuviel Aufwand sein sollte: die Suppe schmeckt natürlich auch, wenn man nur den Käse darüber streut. Der "Olivenöl- und Zimt-Kick" muss aber sein. Ehrlich.


Zutaten für 4-6 Personen:

1 kg Zwiebeln
80 g Mandeln (gehäutet, gemahlen)
1 Zimtstange
4 EL Weinessig (mild)
1 Stange vom Staudensellerie ohne den unteren, dicken Teil
1 kleine Karotte
1 Bund Basilikum
1 guter Liter Hühnerbrühe (oder Gemüsebrühe)
Pecorino oder Parmesan oder Gruyère, gerieben
Weißbrotscheiben, getoastet
Zimtpulver

3 Kommentare:

  1. Die Franzosen werden die Erfindung der Zwiebelsuppe natürlich für sich beanspruchen, unde die Italiener werden sagen, dass sie sie erfunden haben und Katharina die Medici sie Fünfzehnhundertnochwas mit nach Frankreich gebracht hat, als sie den französichen Thronfolger geheiratet hat. Das sollen sie unter sich ausmachen. Wir genießen derweil diese köstliche Suppe.

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  2. @mipi: Danke! Genau diesen Streit meinte ich. Katharina von Medici war übrigens 1533 erst 14 Jahre alt (Heinrich aber auch), insofern sollte man ihren kulinarischen Einfluß - auch wenn sie ein verwöhntes Gör war und mit einem Heer von florentinischen Köchen anreiste - nicht überschätzen. Und dass sie ausgerechnet so ein Arme-Leute-Gericht wie die Zwiebelsuppe beeinflusst hat, dass es wohl überall in der einen oder anderen Form gibt, wo Bauern Zwiebeln ziehen, wage ich mal zu bezweifeln. Die Suppe ist übrigens alle, kannst also nix abhaben,-)

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Ich weiß, Captchas sind ätzend und schwer zu lesen...