25.04.2009

Das Schweigen der Lämmer



Mitesserin wohnte mal eine Zeit lang in Duisburg in einem Stadtteil, in dem Angehörige ethnischer Minderheiten in der Garage Lämmer schächteten und deren Körperteile in blaue Müllsäcke gehüllt nach Hause trugen. Heute steht dort eine der größten Moscheen Europas, deren Rohbau eine Baufirma errichtet hat, deren mitnamensgebender Gesellschafter wiederum ein strammer Rechter und Unterstützer einschlägig bekannter Holocaustleugner ist. Im Ruhrgebiet ist man eben für alles offen, wenn auch auf eine spezielle Art und Weise.

Lamm kaufen wir noch heute in Duisburg. Ob es aus einer der umliegenden Garagen stammt, weiß ich allerdings nicht.


Zubereitung:

Lamm parieren und grob würfeln, salzen und leicht mehlen. Dann in einem schweren Topf in Olivenöl rundum anbraten. Lammstücke aus dem Topf nehmen und warm stellen.

Die geschälten Kartoffeln und Möhren grob würfeln. Vom Sellerie nur den grünen Teil nehmen, die Blätter entfernen, erforderlichenfalls "Selleriefäden" abschälen und die Stangen in grobe Stücke schneiden.

Die Zwiebeln schälen, der Länge nach halbieren und in Streifen schneiden. Den Koblauch in dünne Längsscheiben schneiden.

In Olivenöl die Gewürzmischung (s.u.) erhitzen, bis die Senfsamen aufpoppen. Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Möhren und Kartoffeln hinzufügen, salzen und alles bei kleiner Hitze für rund 10 Minuten dünsten.

Die Dosentomaten und die Kokosmilch dazugeben, aufkochen lassen. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Lamm hinzufügen. Für rund 40 Minuten köcheln lassen, bis alles gar ist. Mit gehacktem Koriandergrün vermischen und heiß servieren.

Optional: Ein Dip aus Joghurt, Zitronensaft, Salz und Minze.


Zutaten für 4:

500 g Lamm (Schulter, Hüfte oder ausgelöste Keule)
300 g Kartoffeln
250 g Stangensellerie (nur der grüne Teil ohne Blätter)
250 g Möhren
100 g Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
400 g Dosentomaten (geschält und in Stücken)
400 g Kokosmilch
1 Handvoll Koriandergrün
1/2 Zitrone (nur der Saft)
Olivenöl

- Gewürzmischung -
2 TL Senfsamen
1 TL Koriandersamen, gemörsert
1 TL Kreuzkümmel, gemörsert
1/2 TL Fenchelsamen, gemörsert
1 TL Garam Massala-Pulver
1 Zimtstange

Salz, Pfeffer

3 Kommentare:

  1. Tote Lämmer parieren sicher sehr gut. Mein Problem ist eher der schwere Topf. Wie schwer muss der denn sein? Da kann meine Ikea-Ausstattung sicher nicht mithalten. Ein interessantes Rezept, das sicher orientalische Stimmung aufkommen lässt.

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  2. @Buntköchin: Ein lebendes Lamm sollte man nicht parieren, das kann weh tun,-)

    Grundsätzlich kann man jeden Topf nehmen, ich finde es nur in Töpfen mit dickem Boden einfacher, das Fleisch nicht anbrennen zu lassen. Die IKEA-Töpfe sind übrigens besser als man denkt.

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  3. Das Rezept hätte ich mal zu Ostern gebraucht. Ich habe stundenlang bei niedriger Temperatur im Ofen geschmort... :-)

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Ich weiß, Captchas sind ätzend und schwer zu lesen...