10.04.2009

Königsberger Klopse





Mein absolutes Lieblingsessen als Kind. Damals vorzugsweise mit Endiviensalat. Alles auf einem Teller und schön durchgeknetet. Kann man so aber nicht wirklich in Gesellschaft essen.

Königsberger Klopse darf man wohl zurecht als deutschen Küchenklassiker bezeichnen. Dementsprechend viele Rezeptvariationen gibt es. Manche machen eine helle Soße aus Mehlschwitze und Brühe, andere servieren sie in einer Brühe- und Sahnereduktion, meine Mutter ließ die rohen Klopse in der Mehlsoße garen, in einem alten Kochbuch von 1897 wird empfohlen, die Klopse ganz spartanisch in Salzwasser zu garen. Manche braten die Klopse sogar vorher an (was gar nicht geht). Hier ist eine weitere Variante:


Zubereitung:

Für die Würzbrühe, in der die Klopse später garen, Wein und Wasser mit Salz, Pfefferkörnern, Piment, Wacholderbeeren und Lorbeerblättern aufkochen und für 20 Minuten köcheln lassen.

Für die Klopsmasse dünste ich zunächst fein gehackte Zwiebeln zusammen mit einem zerdrückten Sardellenfilet und ordentlich Petersilie in etwas Butter.



Altbackene Brötchen, wie sie oft in anderen Rezepten auftauchen, gibt es bei uns nie. Es bleiben einfach keine beim Frühstück über, egal, wie viele wir kaufen. Also nehme ich ersatzweise Toast und zerdrücke ihn mit etwas Wasser. Aus dem Rinder- und Schweinehack, den Eiern, dem zerdrückten Toast, den Zwiebeln, Senf, 1 EL Salz, 1/2 TL Pfeffer und 1/4 TL Muskat einen Teig kneten und zu mandarinengroßen Klopsen formen.




Die Klopse in der heißen Würzbrühe, die nicht kochen soll, ca. 15 Minuten garen lassen. Die Klopse steigen nach oben, wenn sie fertig sind. Klopse herausnehmen, warm stellen. Die Brühe durch ein Sieb gießen, zur Seite stellen.

Aus 80 g Butter und dem Mehl eine Mehlschwitze (Roux) herstellen und mit der Würzbrühe ablöschen. Zu einer glatten Soße verrühren.



Die Kapern samt "Kapernwasser" dazugeben. Mit Salz, etwas Zitronensaft und etwas Sauerrahm abschmecken. Die Klopse wieder in die Soße geben.

Dazu schmecken Salzkartoffeln und Rote Beete-Salat, angemacht mit einer einfachen Vinaigrette.


Zutaten für 4 Portionen:

500 g Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein)
2 Scheiben Toast
2 Eier
2 kleine Zwiebeln
1 Sardellenfilet
2 EL Petersilie, fein gehackt
1 TL Senf
1/4 TL Muskatnuß, gerieben

400 ml Weißwein (trocken)
600 ml Wasser
4 Wacholderbeeren
6 Pimentbeeren
12 Pfefferkörner
6-8 Lorbeerblätter

100 g Butter
3 EL (gehäuft) Weizenmehl 405
1 EL Sauerrahm
1 EL Zitronensaft
60 g Kapern

Salz, Pfeffer

Beilage: Salzkartoffeln, Rote Beete-Salat


P.S. ist jemand Blogger genug, um mir zu erklären, warum sich der Zeilenabstand mitten im Text umstellt?

6 Kommentare:

  1. kennen wir hier nur dem Namen nach. Dein Rezept sieht nachkochenswert und gut aus, ganz anders als der Ruf, der diesem Inbegriff deutscher Küche hier vorangeht. Vorurteile.

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  2. habe ich immer gerne als Kind gegessen. aber da es kein bayerisches Gericht ist, war es selten auf der Speisekarte. Werde ich bestimmt nachkochen.

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  3. kann mir jemand sagen, wie was wer Petitchef ist?

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  4. @kitchen roach: Petitchef ist offenbar ein Kochportal, dessen Betreiber kein Geld für eigenen Content haben und daher auf fremden angewiesen sind, um Traffic zu generieren, der dafür sorgt, dass sie für mehr Geld Werbebannerplatz verkaufen können. Deshalb werden Foodblogger per Spambot automatisch aufgefordert, sich da anzumelden. Für Übersetzer ist wohl auch kein Geld übrig gewesen, denn in der deutschen Version heißt es: "Petitchef ist ein Ringfinger dass präsentiert uns die Welt der Tisch Vergnügen." Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen,-)

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  5. Danke fuer die Antwort. Der Ringfinger hat mich zum Schmunzeln gebracht.

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  6. oh, ich glaube, das koch ich heute. Bei diesem Wetter brauch ich mal wieder etwas für die Seele und da mag ich gerne Hackfleisch und diese pikante Sauce. Und Rote Bete!!!

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Ich weiß, Captchas sind ätzend und schwer zu lesen...