Risotto mit Tee statt Brühe klingt vielleicht erst einmal ungewöhnlich, ist es aber nicht. In Japan nennt man Reis mit Tee Ochazuke oder Chazuke. Dort verwendet man gewöhnlich bereits gekochten und übrig gebliebenen Reis und übergießt ihn mit heißen grünen Tee. Damit es nicht zu langweilig wird, gibt man meist noch Umeboshi, das ist in Salzlake eingelegtes Steinobst, das wie eine Mischung aus Pflaumen und Aprikosen schmeckt, oder Nori-Algen, Fisch oder auch Fischrogen dazu. Von der ursprünglichen Idee her ist es ein komfortables Resteessen, genauso wie Risotto oder Paella. Neu ist die Idee also nicht, auch wenn man hin und wieder in anderen Blogs rührige Geschichten liest, wie die Verfasserin oder der Verfasser auf die Idee gekommen ist, Tee mit Reis zu mischen.
Dem Risotto gibt der grüne Tee zusammen mit der Minze, den jungen Erbsen und etwas Zitronensaft im Idealfall ein Aroma, bei dem sich Bitterstoffe, Säure und Süße in der Waage halten sollten. Den würzigen Part übernimmt ein Feta aus Ziegenmilch.
Und da wir hier nicht in Japan und zumindest in der deutschen Mitte ohnehin überwiegend Tee-Barbaren sind, reicht auch ein schnöder Beuteltee, der ohne lange Zeremonien für vier Minuten in heißes Wasser gehängt wird.
Zubereitung:
1 Liter Wasser aufkochen. Damit 600 ml grünen Tee aufgießen. 4 Minuten ziehen lassen.
Erbsen gar kochen.
Eine Zitrone auspressen und den Saft zur Seite stellen.
Minze zusammenrollen und in Chiffonade (feine Streifen) schneiden.
Schalotte fein hacken, Knoblauchzehe der Länge nach halbieren und eine Hälfte in hauchdünne Scheiben schneiden. Schalottenwürfel und Knoblauchscheiben in Butter etwa 5 Minuten lang dünsten, ohne sie braun werden zu lassen.
Reis dazugeben, Temperatur erhöhen und rühren. Wenn der Reis glasig wird, kann der Tee und der Zitronensaft portionsweise dazugegeben werden. Dabei immer vorsichtig salzen. Das Risotto ist fertig, wenn der Reis noch leicht Biß hat und durch die ausgetretene Stärke schön "schlonzig" geworden ist. Der Begriff steht zwar nicht in meiner Ausgabe des Duden, hat sich aber irgendwie durch gewisse Fernsehköche eingeprägt. Schlonzig meint jedenfalls das Gleiche wie schleimig, klingt aber appetitlicher.
Den Feta zerbröckeln und zusammen mit der Minzchiffonade und den Erbsen unter das Risotto heben. Mit ein paar Tropfen Olivenöl abschmecken und servieren.
Lachs passt. Lammkoteletts sowieso.
Zutaten:
1 l kochendes Wasser
5 Beutel grüner Tee (ähem, ja, Beuteltee reicht)
250 g Risottoreis (Carnaroli)
100 g Tiefkühlerbsen (sind süßer als frische, siehe hier)
200 g Feta aus Ziegenmilch
1 Schalotte
1/2 Knoblauchzehe
1 Handvoll frischer Minze
Saft von einer Zitrone
Butter, Olivenöl, Salz
Dieses Rezept macht mich sehr sehr neugierig. Werde ich sicherlich mal ausprobieren. Leider hasse ich Erbsen, aber ich denke, ich könnte sie durch grünen Spargel ersetzen. Minze passt auch zu Spargel.
AntwortenLöschenCiao, Alex
Mit Tee..wieder was gelernt. An so ein Risotto hab ich mich auch nicht gewagt..aber deine Kombi klingt so lecker...ich sollte es mal versuchen ;O)
AntwortenLöschenGrüße
JO
wenn Beuteltee geht, sollte es auch mit dem etwas kräftigeren, 20% fermentierten chinesischen Grüntee gehen ?
AntwortenLöschen@Alex: mit grünem Spargel klingt auch gut. Dann könnte das Gericht aber ein wenig Zucker vertragen,-)
AntwortenLöschen@Jo: versuchs mal.
@Robert: klar, geht auch. Allerdings dürfte der teilfermentierte Tee kein "echter" Grüntee sein, weil der ja gerade nicht fermentiert ist. Ist es vielleicht ein Oolong?! Der ist jedenfalls halbfermentiert.
Leider sind Erbsen auch meine Feinde, aber ich schließe mich Alex an und wandere zur Spargelfraktion ab. Auch wenn das Rezept nicht neu ist, für mich ist diese Art der Zubereitung total neu.
AntwortenLöschenIch bin dann die 3. Im Bunde der Anti-Erbsen-Fraktion, werd das aber ebenfalls mal mit Spargel nachkochen - klingt ungemein spannend!
AntwortenLöschenKlasse Kombi. China trifft Mittelmeer. Das muss porbiert werden. Sehr kreativ.
AntwortenLöschenSehr interessant mit der Tee-Variante...
AntwortenLöschenSehr schön. Ein Risotto mit grünem Tee! Ich liebe grünen Tee, habe selber viele Einträge auf meinem Blog: http://hannahtoups.de/blog
AntwortenLöschenAusserdem finde ich die Fotos sehr schön und Stimmungsvoll. Ich glaub ich muss dich verlinken!
Mhhh, hab mir das Rezept noch mal genauer angeguckt und frage mich gerade ob der feine Geschmack des Matcha Tees nicht vom strengen Feta überlagert wird? Ich meine Feta, Erbse und Minze ist eine super Kombination, auch als Pasta Füllung oder einfach mit jungen Spinat als Salat, aber mit dem feinem, lieblich herben Matcha Tee Aromen....?
AntwortenLöschenNaja, hilft alles nichts bevor ich weiter klugscheisse, werde ich es einfach ausprobieren. Dann weiss ich mehr.
Ansonsten find ich, dein Wissen über japanische kommt sehr kompetent rüber. Warst du mal in Japan?
Sieht ja gar nicht schlcht aus, hoffentlich ist es auch so lecker:) Bin sicher:) Danke für das schöne Rezept, weiter so!
AntwortenLöschenDie Bilder sind der Hammer!Da bekommt man sofort Appetit!Ich hoffe auch, dass es so lecker schmeckt wie es aussieht. Meine Mitbewohner sind heute Abend die Versuchskaninchen :)
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