19.12.2008

Simples Weißbrot!






Ich liebe knuspriges Weißbrot und es würde mir bei vielen einfachen Gerichten, in denen ein Sugo die Hauptrolle spielt, vollkommen als Beilage reichen. Leider meinen viele, Brotbacken sei, wenn man nicht auf eine Brotbackmaschine und eine Fertigmischung zurückgreifen kann, grundsätzlich schwierig. Ist es aber nicht. Dies hier ist ein wirklich einfaches Weißbrotrezept, das kaum Arbeit macht und absolut jeder nachbacken kann. Die Zubereitung des Teiges sollte alles in allem nicht länger als fünf Minuten dauern und das Brot, dass man dann erhält, reicht bei einem Zweipersonenhaushalt locker zwei Tage. Und der Teig lässt sich endlos variieren. Überzeugt?

Basisrezept:
- 500 g Weizenmehl 405 (All Purpose)
- 300 g Joghurt natur (2 Becher)
- 40 g Frische Backhefe (1 Würfel)
- 60 ml handwarme Milch (1/2 Tasse)
- 1 gestr. TL Salz
- 1 gestr. TL Zucker
Hefe zusammen mit dem Zucker zerbröckeln, zur Seite stellen und warten, bis sie flüssig wird; dann noch einmal kurz durchrühren.

Mehl sieben, mit Salz verrühren, dann mit Joghurt verrühren.

Hefe und Milch zum Teig geben, verkneten/verrühren.

Teig mit Geschirrtuch zudecken und an warmen Ort - z.B. Fensterbank, wenn die Heizung darunter an ist, Herdnähe, Ofen bei 50°C - so lange gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat (ca. 1 Stunde).

Teig auf Arbeitsfläche mit etwas Mehl noch einmal durchkneten. Dabei können (siehe Variationen) Kräuter, Oliven usw. eingearbeitet werden. Wenn das Weißbrot süß werden soll, kann z.B. noch etwas Zucker oder Honig hinzugefügt werden.

Einen oder zwei Laib(e) formen, mit etwas Mehl bestreuen und in den auf 180°C vorgeheizten (bei Umluft entfällt das Vorheizen) Backofen geben. Backzeit ca. 30 Minuten.



In den Brotteig lässt sich eigentlich alles einarbeiten. Kräuter, Oliven, getrocknete Tomaten, die z.B. vorher in etwas Wasser und Balsamicoessig gekocht wurden, verschiedene Kräuter, Nüsse oder Speck.

Hydrocolloid Recipe Collection


Melonenkaviar aus dem El Bulli


Hydrocolloid Recipe Collection edited by Martin Lersch (das klingt zwar jetzt doof, ich weiss, aber Mr Lersch möchte gerne, dass der Titelsatz so lautet). Das ist was für Fans der Molekularküche und der Effektkocherei, mit der ich eher wenig - Mitesserin als fast promovierte Chemikerin wahrscheinlich mehr - anfangen kann. Der Betreiber des Foodblogs Khymos, Martin Lersch, hat eine Sammlung von Rezepten zum Thema "Hydrokolloide in der Küche" als eBook im PDF-Format hier online gestellt.

Hydrokolloide sind, vereinfacht gesagt, Kolloide, also sehr fein in Wasser verteilte Tröpfchen (Eiweiß, Zucker oder Fett), die im Wasser Gel bilden. Dies - der vorstehende Satz, nicht das Gel - ist übrigens das Substrat einer einstündigen fachchinesischen Erklärung, die mir Mitesserin auf meine Frage nach einer einfachen griffigen Definition lieferte. Ein typisches Beispiel aus der Molekularküche für die aus Hydrokolloiden entstandenen Gele sind bunte Siruptropfen wie auf dem obigen Bild, die von der Textur her an Kaviarperlen erinnern. Ein schönes Beispiel findet man auch auf Lerschs Website, nämlich hier.

Das sehr informativ gehaltene und gut verständliche eBook, in das Martin Lersch sicherlich viel Arbeit gesteckt hat, dem aber meiner Meinung nach ein paar Bilder gut getan hätten, kann kostenlos als Web- oder (höher auflösende) Druckversion heruntergeladen werden.

13.12.2008

Osso Buco mit Pinienkern-Gremolata

Der Lieblingsmetzger von Mitesserin und mir hat uns mit Kalbshaxenscheiben - 1,7 kg vom oberen fleischigen Teil der Haxe - und Markknochen - "Bitte nehmen Sie noch Markknochen mit ..." - ausgestattet.
Kalbshaxenscheiben, frisch gebacken, warten auf ihre beiden Kameraden.

Zeit für mein Lieblingsgericht, Osso Buco. Ich habe diesmal ein Fremdrezept auspobiert, das sich Osso Buco with Toasted Pine Nut Gremolata nennt. Es ist von Chef Mario Batali, hier in Deutschland wohl am ehesten bekannt durch Heat von Bill Buford. Sein Rezept unterscheidet sich nicht sehr von meinem Leib-und-Magen-Osso Buco-Rezept, das über locker 15 Jahre immer wieder optimiert wurde. Es ist auch das Lieblingsessen von Mitesserin. Die Gremolata ist bei Herrn Batali allerdings wesentlich anders und, nach Mitesserins Meinung, ziemlich verzichtbar. Meine geht mehr in Richtung Pesto und passt eigentlich viel besser, Spaghettitradition hin oder her. Dazu gab es frischgebackenes Weißbrot und Wein. Viel Wein.

2,5 Stunden später.


2,6 Stunden später.


08.12.2008

Schweinisch



Innereienspezialist Chef Chris Cosentino vom Incanto in San Francisco zerlegt hier für die Videosektion des Gourmet-Magazins einen Schweinskopf. Der bekannte Journalist und Kochbuchautor Michael Ruhlman rief den Pig Day aus und verwurstete kürzlich ein ganzes Schwein, Chef Ryan Farr vom Bay Area Caterer Ivy Elegance zeigt in seinem Blog hier und hier ebenfalls, wie er Schweine in Wurst verwandelt. Und der Chicagoer Videopodcaster Michael Gebert zeigt hier ausführlichst und "from the very beginning", wie man Schweinskopfsülze herstellt. Toll! Wenn Mitesserin das nächste Mal ihre Familie besucht und ich ein paar Tage alleine bin, besorge ich mir auch einen Schweinskopf. Wäre auch ein toller Spaß für unseren Hausmeister, den alten Mülltütenschnüffler.

05.12.2008

Channa Masala Garbanzo im Punjabi-Style

Garam Masala, weitestgehend im Ganzen. Von der Muskatnuss raspeln wir natürlich nur ein bisschen ab, die Zimtstange brechen wir durch und die Koriandersamen zerstoßen wir.

Das Garam Masala in Sojaöl, mit Kümmelsamen.

Gedünstet mit zwei großen gehackten Zwiebeln, 1 TL Salz, etwas schwarzem Pfeffer.

1 TL Tamarindenchutney, 3 TL Ingwer-Knoblauch-Paste, viel geschälte und gehackte Tomaten (bei Dosentomaten Flüssigkeit vorher abgießen), 3 gehackte Thai-Chilis, 5 gehäufte TL Garam Masala-Pulver, alles stark einreduziert.

Mit dem Kochwasser der Kichererbsen (die vorher über Nacht im späteren Kochwasser quellen durften) wird das Einreduzierte wieder verdünnt. Wenn das Ganze köchelt, kommen die Kichererbsen dazu, alles darf leicht weiterköcheln, bis es durch die Erbsenstärke wieder andickt. Abgeschmeckt wird das Ganze zum Schluss mit etwas Salz, gemahlenen Chili, dem Saft einer Limette und frischem Koriander.

Als Beilage würde supergut Pani Poori passen. Geht aber auch so.

Das Ursprungsrezept gibt es zum Mitkochen beim Vahchef (der Mitesserin irgendwie an Peter Sellers in The Party erinnerte), und zwar hier.